In einem Interview bei internetworld.de deutet Boris Winkelmann – CEO von DPD – an, dass Pakete von Amazon bevorzugt werden. Seiner Aussage nach, ist es vor allem die Marktmacht und die Menge der Pakete, die von Amazon in Umlauf gebracht werden, die letztlich solche Absprachen möglich machen.
Für den Privatkunden hat das natürlich einen gewissen Vorteil. Seine Weihnachtspakete kommen wahrscheinlich noch pünktlich an und der Lieferung bis Weihnachten steht nichts im Wege. Das Nachsehen könnten Geschäftskunden haben. Und damit dann irgendwie auch wieder Privatkunden, falls der Händler auf ein wichtiges Teil wartet, welches er für das Weihnachtsgeschenk des Kunden braucht. Doch dann ist der Privatkunde keine Amazon-Kunde. Und genau darum wird es Amazon gehen.
Paket Kollaps zu Weihnachten
Im aktuellen Jahr haben die Paketdienstleister mehr Probleme denn je. DHL sucht immer noch tausende Ersatzfahrer beziehungsweise zusätzliche Zustellkräfte. Hermes hat Paketobergrenzen eingeführt. DPD versucht Städte zu eigenen Paketparkplätzen zu bewegen.
Paketzusteller Gehalt
Der Beruf eines Paketzustellers ist nicht für jeden attraktiv. Oft bekommen die Fahrer “nur” den Mindestlohn oder sind knapp darüber. Wir haben mit Gehalt.de mal einen Vergleich gestartet. Am wenigsten verdienen Paketzusteller in Mecklenburg-Vorpommern. Nehmen wir mal übliche 19 Arbeitstage für einen Dezember und gehen von einer Überstunde pro Tag aus, bekäme der Paketzusteller einen Stundenlohn von 8,95 Euro. Damit ist er bei Löhnen recht niedrig angesiedelt.
Auch wenn es Bundesländer gibt, in denen Paketzusteller mehr verdienen, muss man natürlich die Lebenshaltungskosten betrachten. In Bayern ist das Leben deutlich teurer als in MV. Da ist ein höheres Gehalt für Paketzusteller zwar sehr nett. Doch letztendlich wird es auf Grund von Lebenshaltungskosten ungefähr ähnlich sein.
Am Ende zahlt der Kunde die Gehälter. Mehr Lohn für Paketzusteller bedeuten in der Regel höhere Preise für Päckchen und Pakete. Das will auch niemand bezahlen und die Diskussion ist für das nächste Jahr schon vorprogrammiert. Nämlich wieder zu Weihnachten, wenn viele Menschen auf ihre Pakete warten.